Donnerstag, 23. Oktober 2014
Der geheimnisvolle Beschützer
Andrew war 11 Jahre alt, als er eines Abends in seinem Zimmer, welches im 1. Stock eines Einfamilienhauses in seinem Bett lag, als plötzlich Schritte zu hören waren.

Es war nichts Ungewöhnliches, denn die Familie Grew hatte ebenfalls einen Dachboden, auf dem Andrews Vater Mattheus schon öfter Mäuse u.ä. gefunden und entsorgt hatte.

Diesmal jedoch waren die Schritte schwerer und lauter denje. Andrew zitterte etwas doch entschied sich einmal auf dem Dachboden nachzusehen. Er nahm seine rote Taschenlampe und wanderte bis an das Ende des Flures im 1. Stock, bis zu einer hölzernen Klappe, an der ein Ziehband hing.

Leider war Andrew zu klein, weshalb er sich den Hocker nahm, den seine Mutter Sylvia sonst immer zum Glühbirnen auswechseln verwendete.

Andrew zog kräftig an dem Ziehband aber dennoch lies sich der Dachboden nicht öffnen.
Er ging davon aus, das sein Vater den Dachboden aufgrund des Ungeziefers wohl zugenagelt hatte und ging zurück in sein Bettchen.

Zurück in seinem Bettchen, nahm er sich sein Lieblingsbuch zur Hand, welches auf seinem hellen Eichenholznachttisch, zusammen mit seiner Brille lag.
Der Titel des Buches war nicht der eines gewöhnlichen Kinderbuches. Der Titel des Buches lautete: "Der dunkle Wächter" und handelte von einem schwarzen Engel, der bösartig war, weil er von Gott verstoßen wurde und schwor den Menschen Unheil zu bringen.

Das Buch gefiel Andrew dennoch sehr. Er hatte es aus einer Bibliothek am Stadtrand bekommen, als er mit seiner Mutter einkaufen war. Sie störte es nicht wenn sich ihr Sohn mit so etwas befasste, denn existieren würde all das eh nicht sondern nur im Kopf von den Menschen selbst.

Nach etwa einer Stunde war Andrew eingeschlafen und lag seelenruhig in seinem Bett, als er plötzlich durch einen lauten Knall geweckt wurde. Und wieder...waren laute und kräftige Schritte zu hören.

Andrew war todmüde und anscheinend hatte niemand außer ihm diesen Knall gehört. Er ging zu seinem Fenster und öffnete es. Er fand eine enorm große, glänzende, schwarze Feder vor, welche durch den Wind in sein Zimmer auf die Fensterbank gepustet wurde.

Er bestaunte die Feder sehr genau und stellte sich vor, sie würde von einem "geheimnisvollen Beschützer" stammen.
Er sah nach oben, unten, links und rechts aber nichts war zu sehen.

Andrew bekam eine Idee. Er legte ein paar Kekse dorthin, wo die Feder gelegen hatte und lies das Fenster offen.

Er legte sich zurück in sein Bett und wartete. Nach 2 Stunden langen Wartens schlief der kleine Andrew ein, als er schlagartig durch eine Feder geweckt wurde, die ihm auf die Nase geweht worden war. Er bestaunte müde die Feder und sah dann zum Fenster, als er erschrack.

Er sah einen bleichen jungen Mann, der Mitte 20 zu sein schien. Er hatte lange, schwarze, glatte Haare und jeweils ca. 1,50 m lange Flügel, die mit schwarzen Federn bedeckt waren. Er saß auf der Fensterbank und aß die Kekse, als er Andrew bemerkte und sich im Zimmer vor Andrew aufrichtete.

"W...was willst du und...wer bist d..du?" fragte Andrew zitternd und aufgeregt.

"Ich bin Malphus und dein geheimnisvoller Beschützer Andrew." sagte der Unbekannte und setzte sich auf das Bett des jungen Andrew, als Malphus Flügel sich in kleine dunkle Kugeln auflösten, die in der Luft verschwinden zu schienen.

"Bist du etwa...der junge aus meinem Buch?" fragte Andrew aufgeregt und kniete sich aufs Bett, direkt neben Malphus.

"Ja. So in der Art. Nur bin ich nicht böse oder Gottverdammt sondern eher ein Engel mit anderer Lebenseinstellung. Die Dunkelheit verleiht mir die Kraft zu fliegen und mich zu schützen und nach Hause zurückzukehren." sagte Malphus lächelnd und streichelte durch die Haare von Andrew, der immernoch staunend neben ihm saß und ihn nicht aus den Augen ließ.

Andrew begriff langsam, das es sein Schutzengel war aber er war wegen der schwärze misstrauisch, da seine christlichen Eltern ihn in dem Glauben erzogen hatten, das alles schwarze böse sei.

"Engel können unterschiedliche Farben haben und Formen. Ihr Menschen seid doch genauso unterschiedlich und egal ob einer schwarz, gelb oder bleich ist, behauptet ihr dennoch nie, das jemand böse sei wegen seines Aussehens oder Andrew?" er sah Andrew in diesem Augenblick mit stechendem Blick an.

"N..nein. Also bist du ein Engel wie alle anderen?" fragte Andrew wissbegierigt, als er sich durch seine Haare strich.

"Ja, das bin ich. Ich bin dein persönlicher Schutz und ab sofort werde ich dich jede Nacht besuchen und dein Freund werden okay?". Malphus sah Andrew freundlich an und gab ihm eine kleine, grüne Trillerpfeife mit einem schwarzen Flügel darauf in die Hände.

"Rufe mich damit, wann immer dich etwas belastet und ich werde da sein. Egal wo du bist und egal, was wer sagt Andrew. Ich bin immer dein Freund okay?". Malphus stellte sich auf die Fensterbank, wunk Andrew zu und sprang aus dem Fenster, als Andrew zum Fenster rannte und ihm nachsah. Er sah die schwarze Gestalt Andrews Richtung Himmel Fliegen, direkt auf den Mond zu.

"Bis dann...mein wunderschöner Engel". Sagte Andrew leise und auch etwas traurig und verblieb so lang vor dem Fenster, bis Malphus nicht mehr zu sehen war.

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